Massage kennen die meisten Menschen als Durchkneten gewisser Körperpartien zwecks Heilung oder Wellness. Eine ganz andere Form der Massage bietet Ilona Tamas.
Ilona ist Gesundheitspraktikerin für weibliche Sexualität & Frauenmassage. Dieses Alleinstellungsmerkmal macht sie für diesen Blog so richtig interessant, denn wenn Du das Buch Meisterin der Geburt bereits gelesen hast, dann weißt Du, wie wichtig das Auseinandersetzen mit Deiner Sexualität für die Geburt Deines Kindes ist. Insbesondere dann, wenn Du statt Geburtsschmerz lieber in die Geburtslust kommen willst.
Freu Dich auf ein intimes Interview mit Ilona Tamas und lies, welchen Selbstcoaching-Tipp ich ihr entlocken konnte.
1. Was bietest du Frauen an? Was können wir bei dir lernen oder erreichen?
Ilona: Meine Idee bei der Massage ist, dass Frauen ihren Körper spüren. Das erreiche ich mit jeder normalen Massage auch, doch während die herkömmliche Körpermassage geschickt um die Intimzone vorbeiführt, ist es bei der Frauenmassage so, dass ich tatsächlich die Yoni berühre, die äußere Vulva und auch den innen liegenden Bereich. Es geht darum, zu spüren, was es unter der Gürtellinie zu entdecken gibt. Was ist das hier? Wie fühlt sich das an? Wie gehe ich mit meinem weiblichen Geschlecht um? Und was tut mir gut? Natürlich wird das vorher ausführlich besprochen, um Hemmnisse, Gedanken und Gefühle auszudrücken.
2. Sind die Frauen, die zu dir kommen, schon offen für ihre weiblichen Organe oder wollen sie es noch werden?
Ilona: Sowohl als auch. Ich höre oft heraus, das da der Wunsch ist, mehr über sich selbst zu erfahren um freier sein zu können. Die Idee, dass es da noch etwas zu entdecken gibt; sie spüren, dass sich da Welten eröffnen können, die noch verborgen sind. Oder sie kommen über das Bedürfnis. Über das Wissen, dass es eine Blockade gibt oder ein Problem, was sie lösen möchten. Das sind die beiden Hauptthemen, die ich raushöre, wenn ich frage, wie sie überhaupt darauf gekommen sind.
3. Wie finden Deine Klientinnen zu dir?
Ilona: Sie finden mich übers Internet, weil sie speziell danach suchen. Oder sie kommen durch eine Frau, die schon davon gehört und positives berichten konnte.
4. Wann entdecken Frauen, dass sie das Bedürfnis haben, einen Termin bei dir wahr zu nehmen? Gibt es da ein bestimmtes Alter, ein Durchschnittsalter?
Ilona: Bewusst wird es um die 40, dass Frauen spüren, dass man immer wieder an seine Grenzen stößt oder der Leidensdruck ist schon so groß, dass sie manchmal auch schon in psychologischer Behandlung sind und an einem ganz bestimmten Thema arbeiten.
5. Es kann also auch eine Kombinationstherapie sein? So dass die Frau auf psychologischer UND auf körperlicher Ebene ihr Thema bearbeitet?
Ilona: Ja! Das ist sogar sehr sinnvoll und auch ratsam. Denn durch die Körperarbeit kommen oft Themen hoch, die besprochen werden wollen. Auch ein Gespräch mit der besten Freundin kann helfen. Manche Frauen lassen ganz viel Zeit zwischen den Terminen vergehen. Wieder andere sagen: „Ja, ich weiß, dass ich mal zu Dir kommen müsste … aber ich bin noch nicht so weit.“ Wieder andere lassen sich nur auf die Körpermassage ein und wir lassen die Yoni aus. Bei der Frauenmassage kann alles sein, aber nichts muss.
6. Sich um sich selber zu kümmern, steht auf der Prioritätenliste von Frauen immer noch ganz weit hinten. Das kann natürlich verschiedene Gründe haben, dennoch sehe ich , auch bei mir selbst, dass wir uns nicht genug um unsere Weiblichkeit kümmern. Ich denke es liegt daran, dass wir es nicht vorgelebt bekommen. Wir haben keine Vorbilder. Frauen, an denen wir uns schon in jungen Jahren orientieren könnten. Es wird dir einfach nirgendwo beigebracht, „Kümmer dich um deinen Körper, deine Gefühle, deine Sexualität, deine Lust…“. Bei aller Emanzipation spricht keiner darüber, was man mit dem weiblichen Körper erleben kann.
Ilona: Ja, das ist richtig. Es gibt keine Vorbilder dafür. Es gibt und gab sicher einzelne Frauen, die schon immer gemacht haben was sie wollten aber es wird nicht thematisiert. Ich persönlich kenne auch kein Vorbild.
7. Wie bist du denn selbst auf die Frauenmassage gekommen?
Ilona: Ja, zum Teil selbst auch durch die eigene Unzufriedenheit und die Frage, war´s das schon? Ich habe mich dann irgendwann auf den Weg gemacht, mir selbst zu helfen.
Beruflich hatte ich mich schon mit Massieren selbstständig gemacht und ich kam immer wieder an den Punkt, wo mir die herkömmliche Massage zu verkrampft erschien. Ich forschte also weiter und stieß auf die Yoni-Massage. Ich habe sie dann selbst ausprobiert und mir war vorher schon klar, dass ich diese spezielle Ausbildung machen würde, wenn es mir selbst gut tut. So war es dann auch. Nach der Ausbildung erfolgte noch eine Zertifizierung. Und so bin ich heute Gesundheitspraktikerin für weibliche Sexualität & Frauenmassage.
8. Kannst du dich noch erinnern, wie du dich gefühlt hast, als du deinen ersten eigenen Termin wahrgenommen hast?
Ilona: Ja, Ich war sehr aufgeregt, aber ich hatte Glück, denn am Vorabend des Termins hielt die Yoni-Masseurin einen Vortrag und so konnte ich sie vorab schon kennenlernen. Trotz aller Aufregung war ich mir aber bewusst, dass es schon gut werden wird. Und es war dann auch eine sehr außergewöhnliche Erfahrung.
9. Kannst du Frauen einen Tipp geben, die hier lesen und denken, „Ja, ich würde eine Frauenmassage irgendwie gerne mal probieren, aber ich trau mich einfach nicht“ ? Wie kann ich selber diese Hemmschwelle überwinden?
Ilona: Bei mir ist es so: Wenn ich mich für etwas entschieden habe, dann mach ich das auch! Ich springe gern ins kalte Wasser. Manchmal braucht es auch etwas länger und man unternimmt mehrere Anläufe, doch irgendwie weiß man ganz genau, das dies der nächst richtige Schritt ist. Es kommt einem immer wieder in den Sinn, der Gedanke, ja ich würde ja eigentlich, findet immer wieder Gehör, dann kommen auch wieder ganz viele „Ja, aber“ …
Mein Tipp ist, es einfach zu tun. Es einfach auszuprobieren. Die meisten Frauen schauen im Internet erstmal nach der Website, lassen Foto und Text auf sich wirken, spüren nach, ob es sie anspricht und ob sie damit in Resonanz gehen. Dann probieren sie es einfach aus.
10. Wie läuft eine Frauenmassage konkret ab?
Ilona: Wir planen 3-4 Stunden dafür ein und beginnen mit einem Gespräch. Hierbei und später auf der Liege liegend behält die Frau höchste Autonomie. Sie kann jederzeit Stop sagen oder abbrechen. Es ist eine sehr individuelle Massage und auch wenn vorher bereits alles besprochen wurde, frage ich während der Massage immer wieder nach, wie es sich anfühlt, ob es ok ist.
Meine Aufgabe ist, dass sich die Frau wohl fühlt. Die Frau selbst darf sich entspannen. Sie braucht nichts zu tun. Beim Geschlechtsverkehr mit dem Partner oder bei der Selbstliebe hat sie ja auch eine aktive Rolle, bei der Frauenmassage darf sie einfach nur die Berührung annehmen und fließen lassen, ohne selbst aktiv etwas zu tun oder zu geben. Sie darf einfach nur SEIN. Meine Berührung als solches ist absichtslos. Und auch die Frau gelangt idealerweise in eine Absichtslosigkeit. Es gibt also kein Ziel, sondern nur die Achtsamkeit der Berührung im Hier & Jetzt. Damit kann man einfach viel erreichen. Je weniger ich mir was vornehme und auch die Frau, um so intensiver wird es oftmals.
11. Ich erkenne viele Gemeinsamkeiten zum Gebären. Es sind die selben Geschlechtsorgane, die selben Hormone und das absichtslose Fallenlassen.
Ilona: Ja, genau wie bei der Frauenmassage!
12. Welche Botschaft hast du für uns Frauen?
Ilona: Dass wir uns selbst lieben! Sich selbst zu lieben ist die Grundlage für all unsere Beziehungen, egal ob zum Partner, zu den eigenen Eltern, zu den eigenen Kindern.
Die zweite Botschaft ist, wenn wir Lust haben, dass wir auch dazu stehen und die Lust zulassen. Die dabei entstehende Energie ist ein Wegbegleiter, es nährt unsere Kreativität und viele andere Lebensbereiche.
13. Du hast ganz aktuell auch noch eine schöne Einladung an Frauen!?
Ilona: Ja, die Frauengruppe! Zusammen mit einer spirituellen Therapeutin habe ich eine Jahresgruppe für den Raum Frankfurt/Main ins Leben gerufen. Die ersten zwei drei Termine in dieser Gruppe werden ganz frei sein und du kannst entscheiden, ob es dir gefällt, wie wir mit Tanz, Stimme und Körperarbeit lernen, gut mit uns umzugehen. Wenn du magst, kannst du über ein ganzes Jahr dranbleiben und viele Facetten Deiner Weiblichkeit entdecken. Es sind aktuell noch Plätze frei.
VERGISS NICHT: DU BIST DER WICHTIGSTE MENSCH IN DEINEM LEBEN!
Wenn Du magst, starte Dein Entdecken und Deine Selbstliebe mit diesem Selbstcoachingtipp:
SELBSTCOACHING-TIPP:
Deine Yoni gehört zu Dir. So wie jeder andere Körperbereich!
Für welchen Bereich wendest Du am meisten Achtsamkeit und Zeit auf? Ist es Dein Gesicht?
Dann behandele eine Woche lang Deine Yoni so, wie Du Dein Gesicht behandelst. Schau sie Dir im Spiegel an, pflege sie mit kostbaren Essenzen und sei richtig gut zu ihr.
Eine herzlich weibliche Umarmung senden Dir liebe Leserin,
Ilona Tamas und Jobina Schenk
PS: Wenn Du Dich traust, schreib uns gern in die Kommentare eine Nachricht oder nimm geschützt via email Kontakt mit uns auf.
4 Gedanken zu „Wie Du Dich über Deine Yoni für die Geburt vorbereiten kannst – ein intimes Interview“
Sehr schön, dass du das Thema hier aufnimmst. Ich bin Hebamme und habe auch 10 Jahre Erfahrung als Tantramasseurin und Yonimasseurin. Diese Arbeit hat sehr viel gemeinsam und ich habe oft gedacht, dass Hebammen eigentlich alle auch Yoimassagen lernen sollten, um andere Frauen achtsamer und bewusster zu berühren und auch ihre eigene Sexualität mehr zu befreien und um weniger Angst davor zu haben, dass Geburt auch lustvoll sein kann. Auch zur Geburtsvorbereitung finde ich Yonimassagen ausgezeichnet.
Am 14. Oktober halte ich in Bad Kreuznach einen Vortrag mit dem Thema
„Vorbereitung auf eine schmerzfreie Geburt“
Im Grunde wollte ich den Titel „Vorbereitung auf eine ekstatische Geburt“ benennen, habe aber in Umfragen feststellen müssen, dass das sogar heute noch viele Frauen abschreckt, somit haben ich den Titel umbenannt.
Neben den Geburtserfahrungen verschiedener archaischer Völker, werde ich auch aus meinen eigenen Erfahrungen berichten, die weit über die Schmerzfreiheit hinausgingen.
Gerne lade ich dich ein mit dabei zu sein und ich freue mich dich kennen zu lernen.
Sehr schön, dass du das Thema hier aufnimmst. Ich bin Hebamme und habe auch 10 Jahre Erfahrung als Tantramasseurin und Yonimasseurin. Diese Arbeit hat sehr viel gemeinsam und ich habe oft gedacht, dass Hebammen eigentlich alle auch Yoimassagen lernen sollten, um andere Frauen achtsamer und bewusster zu berühren und auch ihre eigene Sexualität mehr zu befreien und um weniger Angst davor zu haben, dass Geburt auch lustvoll sein kann. Auch zur Geburtsvorbereitung finde ich Yonimassagen ausgezeichnet.
Ich freu mich total, dass Du das auch so siehst!
Danke Kiria, für Deine liebe Nachricht!
wundervoll, was du hier schreibst und machst
Am 14. Oktober halte ich in Bad Kreuznach einen Vortrag mit dem Thema
„Vorbereitung auf eine schmerzfreie Geburt“
Im Grunde wollte ich den Titel „Vorbereitung auf eine ekstatische Geburt“ benennen, habe aber in Umfragen feststellen müssen, dass das sogar heute noch viele Frauen abschreckt, somit haben ich den Titel umbenannt.
Neben den Geburtserfahrungen verschiedener archaischer Völker, werde ich auch aus meinen eigenen Erfahrungen berichten, die weit über die Schmerzfreiheit hinausgingen.
Gerne lade ich dich ein mit dabei zu sein und ich freue mich dich kennen zu lernen.
Ganz liebe Grüsse
Karin ♥♥ ♥
Hallo, danke für den lesenswerten Beitrag! Ich wusste nicht das Yonimassage auch bei der Geburt hilfreich sein kann. Liebe Grüsse