Archiv der Kategorie: Geburtsberichte Alleingeburt

Mito´s Freie Geburt – Gebärreise einer Hebamme

Augenöffnender Geburtsbericht von Miriam, welcher verdeutlicht, dass Hebammenwissen beim Gebären nicht unbedingt von Vorteil ist.

Donnerstag, 19.09.2019

Seit einigen Tagen fühle ich mich bereit für die Geburt. Wir sind nun fast drei Wochen drüber, 42+2 SSW. Mito du darfst gerne kommen! (Mito ist eine Zusammensetzung unserer Vornamen.)

Meine üblichen Kontraktionen fühlen sich heute anders an, dazu gesellt sich ein leichtes Ziehen im Unterleib. Mein Gesicht hat sich verändert und spricht nun auch von dem Kommenden. Nach einem langen Waldspaziergang helfen wir am Abend sanft nach.

Freitag, 20.09.2019

Die erste Nacht mit Wehen. Ich wusste, dass es so beginnt und nicht mit einem Blasensprung. Ab 6 Uhr in der Früh kommen sie in kürzeren Abständen, sie sind unregelmäßig ca. alle 10-14 Minuten. Ich muss leicht veratmen und kann nicht mehr ruhig im Bett liegen, Vierfüßlerstand tut mir gut. Tom streichelt und massiert mich sanft. Gegen halb 8 Uhr melde ich mich bei Nina, ich möchte sie wissen lassen, dass sich etwas tut. Über die nächsten Stunden werden die Wehen weniger und ebben schließlich ab.(Nina ist meine Freundin, Hebamme, Vertraute und Kollegin. Der Deal ist, sie kommt zur Beruhigung meiner Eltern (damit man mich nicht weiter als verantwortungslos schimpfen muss), macht es sich im Nachbarhaus bequem und sagt noch kurz „Hallo“ bevor sie wieder nach Hause fährt. Sie hat drei Kinder, wohnt zwei einhalb Stunden entfernt und braucht deshalb etwas Organisationsvorlaufzeit.)
Am Abend kommen die Wellen wieder, ich muss mich bewegen und atmen.
Es ist an der Zeit letzte Vorbereitungen zu treffen. Der Pool ist nun endgültig einsatzbereit.

Samstag, 21.9.2019

Ab 2 Uhr ist es mir nicht mehr möglich zu liegen, die Kontraktionen sind stärker, veratmen reicht nicht mehr, ich muss tönen. Sie sind regelmäßig und kommen alle 10 Minuten. Ich zünde Kerzen an. Tom wacht auf, ich sage ihm, er könne weiter schlafen. Das ist ihm natürlich nur bedingt möglich. Nach ca. drei Stunden werden sie weniger, sodass ich mich wieder ins Bett lege. Die Wellen haben sich wieder verflüchtigt.
Ich bin eine Etappenfrau!

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Alleingeburt in der Dusche trotz grünem Fruchtwasser

Geburtsbericht von Gastautorin Juliane

Mein drittes Kind ist unterwegs und ich wünsche mir eine Alleingeburt. Bereits nach der traumatischen, schmerzhaften Saugglockengeburt (2014) meines ersten Kindes beschäftige ich mich mit dem Thema und lerne viel dazu, aber mir fehlt das Vertrauen in mich und das geeignete Plätzchen. Meine zweite Geburt (2015) wird eine spontane Geburt mit einer Beleghebamme, die ich sehr mag und die an mich glaubt. Die Krankenhausumgebung gibt mir etwas Sicherheit, aber ich fühle mich nicht ganz geborgen, sondern zu sehr verwaltet und irgendwie nicht ganz verstanden. Ich habe das Gefühl, dass das auch anders gehen muss. 5 Jahre vergehen. Meine dritte Schwangerschaft verläuft wieder komplikationsfrei und diesmal ohne Vorsorgewahnsinn, sondern nur mit Untersuchungen, die ich möchte. Bei der Frauenärztin stößt das auf Widerstand, aber ich bleibe bei meiner Entscheidung. Berichte von anderen Müttern über unglaublich übergriffiges Verhalten durch medizinisches Personal unter dem Deckmäntelchen der Gesundheitsvorsorge und neuerdings zum „Schutz vor Corona“ bedrücken mich und gegen Ende der Schwangerschaft wird für mich immer klarer, dass ich zu Hause eine natürliche Geburt mit meiner Familie und ohne Fremde mit deren Vorstellungen haben möchte. Ich fühle mich mit diesem Entschluss sehr sicher und bin absolut zuversichtlich und vertrauensvoll, ein schönes Gefühl. In meine Alleingeburtspläne weihe ich nur wenige Leute ein. Mein Mann, der leider nur die erste Geburt erlebt hat, fühlt sich mit meinen Plänen bis zuletzt nicht ganz wohl und hat Ängste, aber er vertraut mir und möchte mich unterstützen.

Bis zum ET habe ich ab und an „wilde Wehen“, aber es sieht nicht nach Geburt aus. Gedanklich stelle ich mich nun mehr und mehr auf das Ende der Schwangerschaft ein. Einen Tag nach ET machen wir einen Spaziergang im Wald. Aus dem kurzen Ausflug wird ein langer und anstrengender Marsch, da wir uns verlaufen und Mühe haben, wieder zurück zum Auto zu kommen. Anschließend steht noch ein Einkauf an, da zu Hause ein leerer Kühlschrank auf uns wartet. Am Abend sinke ich total entkräftet ins Bett und schlafe in der Nacht tief und fest.

Am nächsten Morgen (ET + 2) wache ich auf und höre in mich hinein… Ist irgendwas anders heute? Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Ich stelle mich auf einen gemütlichen Sonntag ein. Als ich dabei bin das Frühstück zuzubereiten, kurz nach 9:00 Uhr, macht es „Knack“ und das kommt definitiv aus meinem Bauch; irgendwo links oben gab es gleichzeitig auch einen Tritt. So ein Knacken habe ich noch nie gehört, aber ich vermute, dass gerade die Fruchtblase geplatzt ist und prüfe mit der Hand, ob ein Schwall Fruchtwasser kommt. Noch alles trocken. Ich gehe zur Toilette und dort kommt wenig leicht grünes Fruchtwasser getröpfelt. Ich habe keine Anzeichen einer Infektion und fühle mich frisch und ausgeschlafen. Vielleicht hat das Baby gestern bei dem stressigen Waldmarsch etwas Kacka gemacht… Ich entschließe mich, zu Hause zu bleiben und abzuwarten, wie sich die Geburt entwickelt. Und atme auch erleichtert auf: Eine Hausgeburt mit Hebamme hätte an diesem Punkt schon abgebrochen werden müssen.

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Bedroht, genötigt, entmündigt. Sie wollte nur ihre Geburtsverletzung nähen lassen.

Alleingeburtsbericht von Gastautorin Lorena

Als ich im letzten Jahr sicher war, dass ich schwanger bin, stand für mich sehr schnell fest, dass ich zur Geburt auf keinen Fall in ein Krankenhaus gehe. 

Meine erste Tochter wurde 2018 im Krankenhaus geboren und obwohl ich dort – für Krankenhausverhältnisse – sehr einfühlsam durch die Geburt begleitet wurde, hatte ich mich schon damals gefragt, warum eigentlich ein KRANKENhaus. Schwangerschaft und Geburt sind ja nun keine Krankheit, sondern die natürlichste Sache der Welt. Da es das erste Kind war und ich nicht mehr ganz die Jüngste, wählte ich damals aber doch das Krankenhaus.

Dass dies in Coronazeiten auf keinen Fall eine Option ist, stand beim zweiten Kind fest. Ich bin immer noch „nur schwanger“ und außerdem kein Schwerverbrecher, der in Einzelhaft gehalten werden und von lauter vermummten Gestalten herumkommandiert wird. 
Eine Hebamme zur Geburtsbegleitung zu Hause kam ebenfalls nicht in Frage. Erstens finden sich dank der unglaublichen Bestimmungen kaum noch Hebammen, die Hausgeburten begleiten (dürfen) und zweitens war mir die Vorstellung, gerade in so einer Situation eine fremde Person in meiner Wohnung zu haben, unangenehm.
Mein Mann hoffte sicher bis zuletzt, dass ich doch ins Krankenhaus gehen würde.

Maske für Schwangere? – Arztwechsel

Nachdem mein erster Frauenarzt darauf bestand, dass er mich nur behandeln würde, wenn ich eine Maske trage, wechselte ich den Arzt und fuhr dann 50km zur Vorsorge. Die Maske löst bei mir innerhalb weniger Sekunden Erstickungspanik aus und ich kann mir nicht vorstellen, dass es für ein ungeborenes Kind gut ist, wenn die Mutter regelmäßig in einen Zustand gerät, in dem sie akut ihr Leben bedroht fühlt. Hätte ich nicht einen supereinfühlsamen und gelassenen Arzt gefunden, hätte ich keine weiteren Termine wahrgenommen. Ich war sicher, dass alles in Ordnung ist, aber ich fühlte mich dort so gut aufgehoben, dass ich gern hinging. Außerdem war es nach drei Fehlgeburten für mich trotz meines Gefühls, dass alles prima verläuft, schön, das Baby auch im Ultraschall wachsen zu sehen.

In der Woche der Geburt machte ich am Dienstag allein mit meiner älteren Tochter einen langen Ausflug durch den Wald. Am Mittwoch ging ich einige Stunden allein ausreiten. (Nein, wenn man seit über 35 Jahren reitet, ist das nicht gefährlich, denn der Körper kennt das. Nur runterfallen sollte man nicht; aber man sollte ja in der Schwangerschaft auch keine Treppe runterfallen und trotzdem kenne ich keine Schwangere, die Treppensteigen verweigert.) Am Donnerstagabend kletterten wir auf dem Spielplatz im Klettergerüst herum. Ich war sicher, dass ich mir das zutrauen konnte. Am Freitag war der errechnete Geburtstermin.

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Ich glaub, ich bin in der Übergangsphase. – Was? Schon?

Gastautorin Michaela über ihre wunderschöne kraftvolle Alleingeburt von Lina mit Grenzerfahrung

Vorab:

Lina ist unser 4. Kind. Unser erstes Kind kam an ET + 11 mit Einleitung im Krankenhaus (Gott sei Dank „nur“ PDA und Oxytocin-Tropf und am Ende angeleitetem Powerpressen wegen angeblich schlechter Herztöne) innerhalb von 16 Stunden, die kleinen Brüder dann an ET + 2 und an ET – 4 innerhalb etwa 4 Stunden zuhause, mit relativ zurückhaltenden Hebammen zur Welt. Schon beim dritten Kind hatte ich mir eigentlich gewünscht, es nur mit Baby und Papa zusammen zu meistern, bat M. (meinen Mann) dann aber 45 Minuten vor dem ersten Schrei doch die Hebamme anzurufen: „Ich brauche sie jetzt!“ Seit unserer Alleingeburt weiß ich, dass ich sie in der Übergangsphase da haben wollte in der irrationalen Hoffnung, dass ihre Anwesenheit irgendwas an der Situation ändern würde…

Als ich dann knapp vier Jahre nach unserem dritten Kind wieder schwanger war reflektierte ich viel über die letzten Geburten und bemerkte, dass ich mich durch die pure Anwesenheit von „fremden“ Personen gestört gefühlt hatte und dass selbst Sätze wie: „Hock dich mal so hin.“ und „Noch nicht pressen!“, „Ich untersuch dich noch!“ und der Koffer mit der Aufschrift „Beatmung“ mich verunsichert und aus meiner Mitte gebracht hatten. Außerdem ging die volle Konzentration auf das Baby und mich und meinen Körper schon beim Warten auf die Hebamme(n) und erst recht beim Eintritt ins Geburtszimmer mehr oder weniger verloren.

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Keine Väter im Kreißsaal? Dann kommt die Mutter auch nicht.

Gastautorin Barbara berichtet, wie sie aufgrund der Corona-Einschränkungen zu einer traumhaften Alleingeburt kam.

Am 08.08.2020 kam unsere kleine Antonia als 6.Kind bei Et+1 geplant in unserem Wohnzimmer zur Welt. Zu dieser Entscheidung bin ich gekommen während des ersten Lockdowns. Als es hieß: „Keine Väter im Kreißsaal.“ habe ich zu meiner Familie gesagt: „Ok, dann kommt die Mutter auch nicht!“

Am Anfang waren nicht alle davon überzeugt, aber ich habe mich darauf vorbereitet und spätestens als das große Planschbecken ankam, wussten sie, ich meine es ernst.

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Mein Baby ist da! Ich habe mein Baby geboren!

Geburtsbericht von Gastautorin Janina

13 Tage vor ET ging der Schleimpfropf ab. Doch dann wartete ich erstmal und nichts passierte. Sechs Tage nach Abgang hatte ich tagsüber schon so ein merkwürdiges Gefühl. Ich hatte ein starkes Druckgefühl und das Gefühl ständig pinkeln zu müssen. Da ich immer mal wieder Senkwehen hatte ordnete ich die unregelmäßigen Wehen tagsüber auch eher als Senkwehen ein. Abends wurden sie aber intensiver und regelmäßiger. Ich machte meinen gewohnten Abendspaziergang und stellte dabei fest, dass die Wehen, noch nicht stark, aber regelmäßiger alle fünf bis sieben Minuten kamen. Als ich abends, nach dem Zubettbringen der Großen, gegen 21.30 Uhr wieder aufstand, ging etwas Fruchtwasser ab. Da wusste ich, dass es nun wirklich losgehen musste, so war es bei den anderen auch gewesen.

Ich rechnete mit mehr Fruchtwasser, aber dann kam nichts mehr. Wir saßen noch etwas draußen, aber ich wurde unruhig und wollte alleine sein. Ich ging rein, räumte die Küche auf und richtete mir Verpflegung für die Geburt ein: Ein Teller mit Obst, Nüsse, Wasser und eine Tasse mit Himbeerblättertee. Ich brachte alles nach oben in mein Geburtszimmer und bat meinen Mann das Malervlies auszulegen und dann zu verschwinden. Ich machte es mir mit weiteren Tüchern auf dem Boden und einer Kerze gemütlich und ging im Zimmer auf und ab. Als mein Mann dann im Bett verschwunden war fühlte ich mich wohler, endlich alleine.

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Ungeplante zauberhafte Alleingeburt nach ICSI

Geburtsbericht von Gastautorin Nadine

Ich wollte immer schon Mutter werden und hoffte deshalb, einen Mann zu finden der auch viele Kinder wollte. Ich finde Kinder sind das Glück dieser Erde und ich fühlte mich schon immer zu ihnen magisch hingezogen und sie zu mir. Einen kleinen Menschen zu begleiten, ihn wachsen und lernen zu sehen und ihn dabei zu unterstützen, den Dingen auf den Grund zu gehen, war meine Bestimmung. Deshalb musste ich auch einfach Erzieherin werden.
Niemals kam mir der Gedanke, dass es einmal schwer werden könnte schwanger zu werden. 2015 ging es mir gesundheitlich schlecht. Ich war dauerhaft erschöpft, hatte monatelang keinen geregelten Zyklus und nahm innerhalb weniger Monate 21kg zu. Wenn ich euch hier die ganze Geschichte erzählen würde, dann säßen wir morgen noch hier, deshalb fasse ich mich kurz.
Nach vielen, vielen Untersuchungen stand fest: Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO), Endometriose 2. Grades, ein Eierstock undurchlässig, Gelbkörperhormonschwäche, Schilddrüsenunterfunktion, Insulinresistenz. Die Wahrscheinlichkeit auf natürlichem Wege schwanger zu werden, war gleich null.
Eine Welt brach für uns zusammen. Jeden Tag bin ich von Kindern umgeben und ich sollte keine eigenen bekommen können. Unvorstellbar und unerträglich…

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Unser fünftes Kind – Unsere dritte geplante Alleingeburt

Geburtsbericht von Gastautorin Eileen

Hintergrund:

Unsere Kinder haben einen Altersabstand von 2,5 Jahren. Diesmal sind es fast 4 Jahre, da wir durch Hausbau und andere Dinge erst einmal eine kleine Pause gebraucht hatten. 

Schwangerschaft:

Ich wurde im zweiten Übzyklus schwanger. Die Schwangerschaft war bis auf einige schöne Wochen von Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufkollapsen und bleierner Müdigkeit geprägt. Da die Beschwerden besonders stark waren, vermutete ich schon, dass ich ein Mädchen bekomme, denn bei den Mädchen war es schlimmer als bei den Jungs. Außerdem hatte ich die gleiche Bauchform wie bei den Mädchen: Eher nach vorne; bei den Jungs ging ich mehr in die Breite. Aber eigentlich sollte man nicht jammern, schließlich ist es doch das größte Geschenk, ein Kind zu erwarten!

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Wer hat denn ihre Tochter entbunden? „Äh, natürlich meine Frau, wer denn bitte sonst?!“

Geburtsbericht von Gastautorin Katha

Zora Lilith Lórien, 1. Kind, 08.05.2020, 01:54 Uhr, 3014 g (laut Küchenwaage), 47 cm (laut Meterstab) 

Rahmenbedingungen: Heizungsausfall, 15°C Raumtemperatur, vorangehende Meinungsverschiedenheit mit Mann und Mutter

Um 19 Uhr dachte ich, ich hätte mich zu viel aufgeregt und hätte Übungswellen. Nach 4 Wellen – kein Bedarf hier was zu veratmen – und 45 Minuten später, sagte ich meinem Mann, es könnte losgehen, aber ich selbst war mir sicher, es würde nicht losgehen. Weder die Rahmenbedingungen, noch mein Gefühl sagten, dass es soweit war. Mein Mann zündete trotzdem drin unsere Geburtskerze und Duftöllampe an, legte die von mir gewählte Musik auf und bereitete alle Räume vor, um mir möglichst viel Spielraum für Bewegung, Position und Entspannung zu ermöglichen. 
Nach 2 Stunden sehr sanften Wellen – alle 10 Minuten eine Minute etwa – wollte ich immer noch nicht glauben, dass es losgeht. 
Mein Mann hingegen war sich sofort aus tiefstem Herzen sicher, dass das keine Übung war – da sagt nochmal einer, Männer hätten keine Intuition… 
Dann langsam die Steigerung. Ich wanderte durch die eiskalte Wohnung, zog mir meinen Kimono, 3 Paar Wollsocken und Stulpen an und betrachtete mittelmäßig resigniert das bunte Treiben, das unsere Heizung wieder zum Laufen bringen sollte. Denn, Heizung und Warmwasser sind bei uns gekoppelt. … Nein, ich hatte so gar keine Lust auf unsere Geburt. Unsere Freundin, welche wir als Geburtsbegleiterin auserwählt hatten, hatte höllische Kopfschmerzen und da bei uns eh alles entspannt lief, einigten wir uns darauf, dass wir wieder anrufen würden, wenn es so richtig losging. 

Um etwa 22:30 Uhr war ich so müde vom Stress, Ärger über die weiterhin ausgefallene Heizung und durch die Wohnung wandern, dass mein Mann und ich entschieden, uns nochmal ins Bett zu legen. Im Bett lag ich dann zurückgelehnt auf dem Rücken und die 2 Wellen in 1 1/2 Stunden waren zwar ziemlich kräftig, aber es waren ja nur 2. Mein Mann schlief und schnarchte die Zeit über genüsslich vor sich hin. Dann musste ich pinkeln und stand auf und zack, ging es richtig los. Allein auf dem Weg zur Toilette 3 ordentliche Wellen. Zitternd vor Kälte veratmete ich die Wellen und in einem Anfall von Frustration über die Kälte entschied ich, unsere Geburtshelferin per Sprachnachricht nach einem Heizstrahler zu fragen. Während der Sprachnachricht kam dann direkt die erste Welle, welche ich nicht nur veratmete sondern auch vertonte – „Falls du so´n Scheißding (Heizstrahler) hast, bring das Scheiiiiißdiiiiing miiiiiiiiit!“ 

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Alleingeburt im Geburtshaus

Eine Alleingeburt im Geburtshaus? Ist da nicht normalerweise immer eine Hebamme dabei??? In diesem Geburtsbericht beschreibt eine Meisterin der Geburt -die anonym bleiben möchte-  wie es dazu kam, dass sie ihr zweites Kind ohne Hebamme in einem Geburtshaus geboren hat.

„Halbgeplante“ Alleingeburt im Geburtshaus nach Kaiserschnitt

Vorgeschichte vor 2,5 Jahren/Geburt des ersten Kindes

Mit schwerer Erkältung und Husten (und dadurch vorzeitigen Blasensprung) im Kreissaal. Total kraftlos. Ergebnis war eine sekundäre Sectio nach 20 Stunden, wegen Geburtsstillstand, schlechter Herztöne, Nabelschnur um den Hals und „Sternengucker“. So sagt es der Geburtsbericht der Klinik.
Das Schlimmste für mich war das fehlende Bonding.

Zweite Schwangerschaft 

Letztes Schwangerschaft-Drittel:

Zum Arzt gehe ich seit der 22. SSW nicht mehr. Ich möchte mehr und mehr in meiner Verbindung zum Kind ankommen und in Ruhe gelassen werden.
Wir sind sehr im Trubel mit unserem Hausbau. Relativ spät (dafür sehr eindringlich) spüre ich vor allem durch das intensive Lesen und die Vernetzung mit anderen, dass mich Angst begleitet. Angst vor der Klinik, vor eventuell ähnlichen Situationen, vor Interventionen und vor wenig Selbstbestimmung. Daher suche ich mir eine Doula, die mich und meinen Mann in die Klinik begleiten soll. Doch insgeheim wünsche ich es mir anders – und das spürt meine Doula.

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