Unterrichtsfach: Politische Bildung, 5. Klasse. Die Lehrerin steht vor den Schülern und fragt: „Können wir in unserem Leben tun und lassen was wir wollen?“
Ich bin eine Streber-Schülerin und melde mich. Sie nimmt mich dran. Ich sage aus vollem Herzen „JAAA!“ und ernte ein ungläubiges Raunen. Alle Schüler drehen sich nach mir um, ein Anderer meldet sich und sagt: „Natürlich nicht! Es gibt Regeln, Vorschriften und Gesetze!“ …
Es war einer dieser Momente in meinem Leben, über die ich lange nachdachte. Wie frei bin ich wirklich? Wie weit kann ich gehen? Wer bin ich? Und, wer will mich davon abhalten, die zu sein, die ich bin?
Diese Szene aus meinem Leben, sie ist so treffend für mich.
Ich mag zwar, von Außen betrachtet, eine ganz normale Frau sein, doch das Streben nach Freiheit ist seit Kindesbeinen ein wichtiges Thema für mich. Das, was ich damals im Unterricht fühlte, als ich die Frage der Lehrerin bejahte, kam aus meinem tiefsten Inneren. Ein richtig authentisches, aus voller Brust geatmetes „JA!“. Ein JA, welches die Gegend um mein Herz warm werden ließ und mich mit glitzerndem Glücksdingsbums durchströmte. Es fühlte sich so unglaublich gut an. Und doch war dieses Fühlen komplett gegensätzlich zu der Antwort, die die Lehrerin als richtig erwartete.
Ich war also ganz offensichtlich eine Freiheitsrebellin und dachte oft und sehr tief darüber nach, was es für mich bedeutet, frei zu sein. Wirklich frei zu sein. Unabhängig und ein Souverän zu sein.
Wie könnte nun eine von Freiheit geleitete Frau ihre Kinder zu Welt bringen? Natürlich dort wo sie will, wie sie will und mit wem sie will!
Wir müssen uns erinnern, dass wir freie Schöpferinnen sind weiterlesen